Lesung und Buchvorstellung

Epigramme und Epitaphe

von Gerhard Rühm
Ein voll Gottvertrauen zerschellter Pilgerbus, ein sogenannter „Ehrenmord“, industrielles Schlachten und anthropogenes Insektensterben, aber auch das Jungfrau Marias Auferstehung „aus Protektion“: solche und andere Sujets dienen Gerhard Rühm als Material für 36 Neuinterpretationen der Gattung „Epitaph“.

Die poetischen Kalküle und Rühms lakonischer Humor konterkarieren den Irrglauben und Gewalt-Eskalationen heutiger Wirklichkeit. Mitreißende Sprachartistik und vom Autor entwickelte Verfahren sprachmusikalischer Überschreitung eröffnen Wege zu einem intensiveren, gleichsam leibbasierten Verstehen. Wie der „Epitaph“ erfährt auch das „Epigramm“ originelle Neudeutungen: Als Einworttafel oder als collagierte Versatzstücke aus dem Alltag queren Rühms Arbeiten die Tradition des Epigramms als biederen Sinnspruch, setzen Impulse für kreative Assoziationen und generieren mittels Formbeziehungen Zusammenhang, (Lebens-)Geschichte in konzentriertester Form.

- Termin -
13. Mai um 19.00 Uhr

Eintritt frei!


Es gelten die aktuellen Maßnahmen laut Covid-Verordnung.

Gerhard Rühm, *1930, Schriftsteller, Radiokünstler, Komponist, bildender Künstler. Er ist einer wichtigsten Anreger der deutschsprachigen Neoavantgarde, letzter Überlebender der legendären „Wiener Gruppe“. Werkausgabe bei Matthes & Seitz Berlin, Einzelpublikationen: www.ritterbooks.com.
Gerhard Rühm liest
"Epigramme und Epitaphe"
(Ritter Verlag)

Mitwirkende: Monika Lichtenfeld
Moderation: Helmut Neundlinger
Organisation: Paul Pechmann

Bilder