Gastspiel des Theater KOSMOS Bregenz im Rahmen der THEATERALLIANZ
OH SCHIMMI
von Teresa Präauer, Regie: Anna Marboe
Schimmi macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt! Teresa Praauer erzählt eine schrille, sprachgewaltige, temporeiche Coming-of-Age-Geschichte.
In einem Appartement im siebzehnten Stock, da macht sich einer so richtig zum Affen: Der schillernde, wortgewandte Ober-Checker Schimmi, der die Marktwirtschaft verstanden hat, der sicher kein frisches Obst isst und dem die Girls zu Füßen liegen, nur noch nicht die EINE, Ninni. Auf dem Weg, seiner Angebeteten näher zu kommen, muss er einige Hürden nehmen: So stolpert der Taugenichts vom Bordstein runter, weil er beim Gaffen ertappt wurde, fällt schon mal von der Leiter, weil er sich zu viele Süßigkeiten aus dem obersten Regalfach gegönnt hat, oder gerät unbedarft in einem Nachtklub in eine Schlägerei. Von diesen kleinen Rückschlägen lässt sich einer wie Schimmi aber nicht beirren und so fasst er zu Hause vorm Fernseher neuen Mut – inspiriert von den Wundern der Natur auf Kanal 6 und von den Mädchen auf Kanal 69 in seiner Männlichkeit bestärkt. Davor muss aber noch geklärt werden, was das Verschwinden des »ästheticalen « Vaters mit dem ruinierten Blaufuchs der Mutter, was die Wahl zur Miss Teen Rodeo mit dem »biologicalen« Vater und last, but not least, was das alles auch mit einem gewissen Unfall zu tun hat, den der Schimmi in einer Rodeo-Arena erlitt. Und war da nicht auch noch was mit einer gewissen Maguro, die da unter Schimmis Bett liegt? Gib dem Affen Zucker, sagt sich der Schimmi da und macht sich auf in den Großstadtdschungel, auf zu Ninni! Würde da nicht andauernd im falschen Moment die Mutter anrufen …
Teresa Präauer entwirft für den peitschenden Liebesreigen rund um Schimmi eine wahnsinnig komische, von den sozialen Medien inspirierte Sprache. Eine Sprache, die sich exponiert, die billig flirtet und unerhört baggert, um im nächsten Moment schonungslos eine tiefe Traurigkeit unter der Bling-Bling-Fassade zum Vorschein zu bringen. Schimmi generiert sich mit dieser Sprache seine ganz eigene Welt, die vor gelbem Brausepulver, grünen Fröschen und pinkem Kaugummi nur so schimmert und glänzt.
»Oh Schimmi« zeigt, wie Sprache sich in eine Gesellschaft einschreibt und sie gleichzeitig verändert, wie Sprache Realität stiften kann. Ein Text wie ein Hochstapler, der sich durch das Sprechen in der Welt zum Ober-Makaken aufschwingt. Schimmi sagt: »Es ist richtig schwierig, bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.«
Ein Gastspiel des Theater KOSMOS Bregenz in Kooperation mit dem Schauspielhaus Wien im Rahmen der Theaterallianz.
Besetzung:
Markus Bernhard Börger
Autorin: Teresa Präauer
Regie: Anna Marboe
Bühne & Kostüme:
Sophia Profanter
Dramaturgie: Anna Laner
Regieassistenz: Sophia Fischer
Pressestimmen
"Börger manövriert sich souverän durch ein komplexes Arsenal an Stimmungen und Figuren, und macht
Schimmis Erwachsenwerden inmitten all der formalen Selbstbezüglichkeit auf sehr altmodische Weise existenziell glaubhaft."
Nachtkritik
„Er exponiert sich schonungslos, im schweißtreibenden Affenzahn-Tempo und mit überschwappenden Emotionen über seine dysfunktionale Familie, die zerschmetterten Träume seiner Mutter, Verdrängung, Verleumdung und Fluchtversuche berichtet, mal billig flirtet, mal unverschämt baggert, und hinter Schimmis Bling-Bling immer dessen Betrübtheit durchblitzen lässt, da wird der Abend nicht nur bis zum Abwinken absurd, da tun sich tatsächlich Abgründe auf. (…) Sehenswert.“ Mottingers Meinung
„Pubertäre Träume, lustvoll aufs Korn genommen“
Falter
Nachtkritik
„Er exponiert sich schonungslos, im schweißtreibenden Affenzahn-Tempo und mit überschwappenden Emotionen über seine dysfunktionale Familie, die zerschmetterten Träume seiner Mutter, Verdrängung, Verleumdung und Fluchtversuche berichtet, mal billig flirtet, mal unverschämt baggert, und hinter Schimmis Bling-Bling immer dessen Betrübtheit durchblitzen lässt, da wird der Abend nicht nur bis zum Abwinken absurd, da tun sich tatsächlich Abgründe auf. (…) Sehenswert.“ Mottingers Meinung
„Pubertäre Träume, lustvoll aufs Korn genommen“
Falter