Hörspiel

Peymannbeschimpfung

Der Zahnarzt Maurer hatte bei den vier RAF-Terroristen und Stammheim-Insassen umfangreiche Zahnbehandlungen vorgenommen, deren Kosten weder privat noch staatlich gedeckt werden konnten. Daraufhin ging ein Spendenaufruf von Mutter Ensslin an über 50 prominente Deutsche.
Claus Peymann, damals Intendant am Staatstheater Stuttgart, spendete einen kleinen Betrag und hängte den Aufruf an das interne Schwarze Brett seines Theaters. Der Vorgang wurde öffentlich, die darauf folgenden Zuschriften und Zeitungsartikel akribisch archiviert: Die Verurteilungen, Morddrohungen, Beschimpfungen, aber auch die solidarische Anerkennung, die kritische Distanzierung oder der Vorwurf der Profilneurose machen die Stimme des Volkes hörbar und zeigen einen präzisen Querschnitt der Stimmungslage der BRD im Herbst 1977.
Hörspiel von Rimini Protokoll

Regie: Helgard Haug, Daniel Wetzel
Redaktion: Katrin Moll
Ton: Dirk Schwibbert
Mit: Claus Peymann, Bärbel Noack, Rolf Otto, Gabriele Vogler-Stump, Alexander Tamburlini, Margarita Broich, Manfred Rommel
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2007 in Kooperation mit dem
Schauspiel Stuttgart, dem Landesarchiv Baden Württemberg und
dem Staatsarchiv Ludwigsburg
Einrichtung des Abends: Astrid Ranner
Produktion des Abends: uniT