CORIOLANUS - Part 2

William Shakespeares um 1608 verfasstes Drama Coriolanus, das möglicherweise einen tugendhaften, möglicherweise einen überheblichen, verräterischen Menschen in Rom und in Corioli zeigt, wird für die Bühne exemplarisch sprachlich übersetzt. Es werden Worte mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht, die Worte werden als Akteure sichtbar, sie interessieren mehr als die Klassifizierung und Charakterisierung des Helden. Nicht Sprechtheater, sondern Sprachtheater soll entworfen werden.
Die Übersetzung findet dabei auf offener Bühne statt, als ein Prozess wie das Schauspielen Die Worte bilden die Basis der Arbeit, die von der Hoffnung getragen ist, dass das Probieren haltbarer sein wird als das Resultat, da sich Übersetzung und auch theatrale Ereignisse nie abschließen lassen.
Vor genau zwei Jahren wurde bereits einmal mit und an diesem Text gearbeitet mit ausgewählte Szenen, in denen Coriolanus erforscht und in Frage gestellt wurde - in Bewegung und somit befragbar blieb.
Entstanden ist ein Textkörper: Übertragung, Übersetzung, Überschreibung, Neuschreibung? Schwer zu sagen. Jedenfalls soll daran nun weitergearbeitet werden…

 
……. Alles an diesem Theater erstaunt. Die Worte, die Playmobilfiguren als Requisite und die Tatsache,
dass gleich mehrere Textbücher von Shakespeares Coriolanus auf dem Tisch liegen. Deutsche
Übersetzungen und auch englischen Originalfassungen. Die Originalfassungen seien oft nicht
besser, sagt der zweisprachige Schriftsteller Peter Waterhouse. Denn eigentlich dürfe man nur von
vermeintlichen Originalfassungen sprechen, „weil Shakespeares Handschrift sehr undeutlich war.
Die Drucker hatten Schwierigkeiten und haben miteinander gestritten. Dann war einer betrunken,
dann ging das Geld aus oder die Druckmaschine hat gestreikt - es gibt also viele Faktoren.
Shakespeare ist so lebendig, dass man ihn ständig neu erfinden kann.“
(„Radio Steiermark Kulturjournal“; 11.11.2013)




Eintritt:
€ 15,- normal
€ 10,- ermäßigt (Oe1 Club, SchülerInnen, StudentInnen, alumni, laut!)
freier Eintritt (Hunger auf Kunst und Kultur)
Englischer Text: William Shakespeare
Übertragung und Überschreibung, vielleicht auch Freilegung: Peter Waterhouse und Team
Regie: Ivna Zic
Bühne und Kostüm: Martina Mahlknecht, Sophie Reble
Schauspiel: Franziska Dick, Johannes Kühn, Florian Simon

Bilder